Donnerstag, Mai 15, 2008

Bildschön.

Vor einer Weile hatte ich ja schon einmal kurz auf das Buch „Reuters – Sport im 21. Jahrhundert“ hingewiesen und mich darauf gefreut, endlich selbst reinschauen zu können. Nun ist mir endlich ein Exemplar dieses tollen Bildbands ins Haus geflattert, wobei das wohl angesichts dieses Brockens von Buch ein viel zu elegantes Wort ist.

Kiloschwer und fast 400 Seiten dick sind in diesem Wälzer genau 766 der außergewöhnlichsten, spektakulärsten oder auch einfach „nur“ schönsten Fotos gesammelt, die im Laufe der Jahre 2000 bis 2007 von Reuters-Fotografen (kurze Info für alle, die sich in der Medienwelt nicht so auskennen: Reuters = größte Nachrichtenagentur der Welt) gemacht wurden.

Eingeteilt ist der große Fototeil, der auf eine kurze textliche Einführung zum „Sport im 21. Jahrhundert“ folgt, in vier große Kapitel: Sportliche Triumphe, Helden und Verlierer, Der Geist des Sports und Abseits des Spielfelds.

Mir haben es besonders die Kapitel drei und vier sehr angetan, weil man vor allem dort Motive zu sehen bekommt, die es nicht oft in die alltäglichen Medien schaffen. Es gibt Fotos von abseitigen Sportarten wie Moor-Schnorcheln oder Menschen, die beim englischen Tough Guy Event durch Flammen laufen. Diese besonderen Leibesertüchtigen sind ganz speziell von den Fotografen eingefangen worden, wodurch sich dem Leser/Betrachter ganz neue Perspektiven auf die Welt des Sports eröffnen.

Natürlich kommen auch die „großen“ Disziplinen und ihre Vertreter keineswegs zu kurz. Es gibt neben vielen anderen Bilder des Moments, in dem Zidane im WM-Finale 2006 die rote Karte sieht und von Tiger Woods, der gerade zu einem seiner präzisen Schläge ansetzt. Die abwechslungsreiche Mischung zwischen Top-Athleten und völlig unbekannten Sportlern macht dieses Buch besonders schön.

Die Bilder stehen übrigens niemals ganz für sich, immer gibt es auch einen kurzen Text dazu. Der sorgt für die nötige Einordnung, sowohl zeitlich als oft auch in dem Sinne, dass er erklärt, warum gerade dieser eine Augenblick wichtig genug war, für das Buch ausgewählt zu werden. Die Texte trüben den Genuss des Buches kaum, sie stehen so weit zurück, dass die Bilder immer noch die unbestrittenen Stars jeder einzelnen Seite bleiben und genug Platz bekommen, ihre volle Wirkung zu entfalten.

Ich kann guten Gewissens jedem – nicht nur Sportfans – raten, wenigstens mal einen Blick in diesen wirklich brillanten Fotoband, der hierzulande im Bucher Verlag erschienen ist, zu werfen. Wer sich das Buch selbst kaufen möchte, aber den recht hohen Preis von fast 40 Euro scheut, der bekommt mit der englischen Originalausgabe "Reuters - Sport in the 21st Century" eine Variante geboten, die zuletzt vielerorts im Preis gesenkt wurde.

PS: Leider habe ich keine Möglichkeit, hier einige der Fotos aus dem Bildband zu zeigen und diesen Buchtipp so etwas anschaulicher zu machen. Ich kann nur noch einmal auf die Bildergalerie auf Spiegel online verweisen, wo einige Highlights aus „Reuters – Sport im 21. Jahrhundert“ gezeigt werden.

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