Das Waldis EM-Club nicht unbedingt das inhaltsvollste Glanzlicht in der deutschen Talkshowlandschaft ist, sollte schon länger klar gewesen sein. Aber was da soeben über den Schirm der ARD flimmerte, war eine Beleidigung für jeden Stammtisch.
Im Kontext einiger Patzer von Jens Lehmann analysiert Hans Krankl, laut ARD-Text "die Verkörperung der deutschen Cordoba-Schmach", haarscharf, dass man dem deutschen Torhüter angemerkt habe, dass er bei Chelsea zu wenig spiele und so keine Chance auf den Platz im Tor der deutschen Nationalmannschaft hätte. Den Verein wiederholt er dann auch noch gefühlte fünf Mal und in der auserlesenen Talkrunde, in der neben Waldemar Hartmann noch Hansi Müller, der Comedian mit dem Künstlernamen Atze Schröder (dessen Klarnamen ich hier aus Angst, verklagt zu werden, weglasse) und ein mir nicht bekannter sowie im Videotext unerwähnter Östereicher saßen, bemerkte den Lapsus anscheinend auch niemand.
Ja selbst Ex-Arbeitgeber-Präsident Dieter Hundt, der im zu Schröders Witzen johlenden Publikum doch tendenziell deplatziert wirkte, schrie nicht empört dazwischen. Denn die Konsequenz wäre wohl die einzige Chance für die Östereicher bei der EM gegen Deutschland irgendetwas zu reißen. Denn weil weder Timo Hildebrand noch Robert Enke, noch die allzeitbereiten Kollegen Wiese, Rost und Neuer ernsthafte Chancen haben, in Chelseas Kasten Erfahrung zu sammeln, bliebe das deutsche Tor wohl leer. Damit hätte es aber immerhin eine markante Gemeinsamkeit mit den Phrasen in Waldis EM-Club.
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4 Kommentare:
Der unebkannte Österreicher ist der Sohn des Kommentators des Cordobarspiels. Selbst irgendwo als Kommentator im österreichischen Rundfunk tätig.
Sehr amüsanter Beitrag, Herr Doktor! Habe den EM-Club leider (?) nicht geguckt, bin aber froh, dass du anscheinend nix Besseres mit deiner Zeit anzufangen wusstest.
ich bin eher besorgt....
Ich hatte ja das packende Spiel an sich schon verpasst, da dachte ich mir, dass der Waldi das bestimmt auch ganz toll nacherzählen kann... Aber danke, dass ihr euch so sorgt!
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