Mittlerweile dürfte jeder mitbekommen haben, was am Samstag auf einem Rasthof nahe Würzburg passiert ist. Falls nicht, steht es zum Beispiel hier und hier. Wie ich vorhin entdeckt habe, hat sich nun die Schickeria selbst geäussert. Das finde ich an sich gut, allerdings geht es in der Erklärung wenig um die Aufarbeitung der Ereignisse, was mich wiederum stört. Da hätte ruhig mehr kommen dürfen, aber immerhin distanziert sich die Gruppe von den Rasthof-Idioten.
Ich möchte diesen Eintrag nutzen, um über die Reaktion der Bayern zu diskutieren. Die haben alle Insassen der Busse pauschal Stadionverbot erteilt und wollen der gesamten Schickeria (immerhin über 700 Fans) keine Eintrittskarten mehr geben. Ist es gerecht, wegen ein paar Pennern so rigoros vorzugehen? Muss es so sein, damit es bei uns nicht so weit kommt wie in Italien? Meinungen bitte.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
5 Kommentare:
Ein guter Beitrag zum Thema:
http://www.verbrochenes.net/2007/05/07/aus-die-maus/
Die Strafen an sich finde ich ein wenig zu harmlos, schließlich wurde bei der "Aktion" eine Frau verletzt. Der Verein FC Bayern München hat allerdings nicht sehr viel mehr Möglichkeiten als den "Fans" keine Karten zu geben. Es bleibt für mich die Hoffnung, dass nur die wirklichen Übeltäter bestraft wurden. Ich habe nämlich beim Bundesligaspiel Borussia Dortmund - FC Nürnberg mitbekommen, wie Passanten (die auf dem Weg zum Bus an einer Schlägerei vorbeigehen mussten) festgehalten wurden und einen Hooliganeintrag bekommen haben...
Jaja, bei solchen Aktionen in der Nähe sein reicht schon. Das ist genau das Problem, dadurch werden nämlich immer mal wieder Leute verurteilt, die es wirklich nicht verdienen.
Aus der Süddeutschen "Einige halten die Schickeria für einen unverzichtbaren Teil der Fanszene. Andere wären sie gerne los: Weil sich Ultras generell für die Unterstützung der Mannschaft und die Choreographien im Block intensiver einsetzen als die übrigen Anhänger (...) Zudem halten andere Fans antikommerzielle Aktionen der Ultras, vor allem Kritik an Sponsoren, für vereinsschädigend."
Ich denke, es muss Ultras weiterhin geben. Das Problem ist nur immer das gleiche: In jeglichen gesellschaftlichen Gruppen gibt es Menschen, die sich nicht an die Ideale der Gruppe halten. Das der Staat einige Fans in U-Haft nehmen muss, ist selbstverständlich. Jeder, der in der BRD lebt, hat das Recht, dass gegen ihn verübte Straftaten mit allen zur Verfügung stehenden Rechtsmitteln verfolgt werden. Dieses Recht birgt in einem Rechtstaat auch die Pflicht / Nebeneffekt, dass man selbst in U-Haft kommt. Also einfach mal akzeptieren.
Dass die Bayern erstmal alle Fans rausschmeißen, ist schade. Dennoch ist den Bayern aber auch bewußt, dass sie das Stadion mit anderen Fans auch immer füllen können. Sie sind nicht auf Ultras als Multiplikatoren der Vereinsidentifikation angewiesen. Ich denke, diese Entwicklung zeigt, dass die Kommunikation zwischen Verein und Fan mal wieder (bei einigen Vereinen...) verbessert werden muss. Für den akuten Fall würde dies bedeuten, dass man sich hätte zusammensetzen müssen und die "Schickeria" die Leute genannt hätte, die etwas mit dem Angriff zu tun hatten.
Ein weiteres, vielleicht viel größeres Problem: Die Zahl der Gewaltbereiten nimmt zu. Auch aus der Süddeutschen: "Und Mitglieder der Fanszene berichten, in Deutschland steige die Zahl gewaltbereiter Ultras - die dann streng genommen nicht mehr Ultras genannt werden können. Dies deckt sich mit Beobachtungen des Fansoziologen Gunter Pilz, der den Begriff "Hooltras" erschaffen hat - für Fans, die leben wie Ultras und randalieren wie Hooligans. Der Wandel in der Fanszene ist nun mal nicht mehr von der Hand zu weisen. Leider. Er kann nur durch eine bessere Kommunikation zwischen Verein und Fans an der Basis gestoppt werden.
MEHR: http://www.br-online.de/bayern-heute/artikel/0705/07-fan-randale/index.xml http://www.merkur-online.de/nachrichten/sport/fcbayern/art305,792642.html
http://www.sueddeutsche.de/,tt3m5/sport/bundesliga/artikel/431/113318/
Dass die Vereine sich besser mit den Fans auseinander- und auch mal zusammensetzen müssen, da stimme ich Marco voll zu. Passiert aber leider nicht, denn einfacher ist es ja, dem Problem mit Stadionverbot zu begegnen. Schade eigentlich.
Kommentar veröffentlichen