Die "aktiven Gruppen der Fanszene Bremen", wie sie sich in einer Presseerklärung selbst nennen, wollen am Sonntag die Ostkurve des Weserstadions erst 20 Minuten nach Anpfiff des Spiels gegen Nürnberg betreten. Dieses Verweigern der Unterstützung der eigenen Mannschaft zu Beginn der Partie soll als Protest dagegen verstanden werden, dass Werder den Fans kürzlich verboten hat, Choreographien durchzuführen, die die Zuschauer in den VIP-Logen zwischen Unter- und Oberrang der Kurve beim Fußballgucken behindern.
Wohlgemerkt: Es geht hier um Aktionen, die vor dem Spiel beim Einlaufen der Mannschaften stattfinden und bis zum Anpfiff meist vorbei sind. Die Very Important People auf den teuren Plätzen verpassen also nix vom Gekicke und alles andere können sie immer noch auf mehreren Bildschirmen in ihrem kleinen Stadionwohnzimmer sehen. Wer sich da tatsächlich bei Werder über den *Ironiemodus an* niederen Pöbel und das Gesocks mit den großen Fahnen *Ironiemodus aus* beschwert, der sollte sich mal fragen, wo die tolle Stimmung und "Eventatmosphäre", wegen der sich aktuelle und - wohl noch wichtiger - zukünftige Geschäftspartner ins Stadion locken lassen. Die Antwort dürfte wenig überraschend ausfallen...
So enttäuscht man von den reichen Fans sein kann - noch trauriger ist die Reaktion aus der gürn-weißen Ecke, sofort zu reagieren und die Fans einzuschränken. Auch wenn Werder hier meint, es sei doch alles halb so wild und die Fans sollten sich mal wieder einkriegen - ich finde den Protest richtig. Vielleicht ist er etwas übertrieben, aber wenn es eine weniger Aufsehen erregende Aktion gäbe, dann würde die eben genau das tun - weniger Aufsehen erregen.
Donnerstag, April 05, 2007
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