Gut 30 Stunden nach Spielende will ich nun doch noch kurz meine Eindrücke vom NFC Championship Game in der NFL (quasi das Liga-Halbfinale) zwischen den Green Bay Packers und den New York Giants aufschreiben.
Das Spektakel wurde in der Nacht von Sonntag auf Montag von kurz nach eins bis kurz vor halb fünf im Ersten live übertragen und tatsächlich bis zum (zumindest für Green Bay) bitteren Ende von mir geguckt.
Auch als ziemlicher Football-Laie kann ich sagen, dass es ein spannendes und vor allem im letzten Viertel und der Verlängerung mitreißendes Spiel war. New York gewann verdient, aber denkbar knapp mit 23:20. Die Giants bestreiten nun am Sonntag, 3. Februar, in Arizona das 42.Superbowl-Endspiel gegen die New England Patriots, die das AFC-Championship-Game gegen San Diego gewannen.
Interessanter als das eigentliche Spiel fand ich aber ehrlich gesagt das ganze Drumherum und die Übertragung der ARD, die ja außerhalb der NFL-Endspiele nicht viel mit American Football am Hut hat. Dafür war die Präsentation ganz ordentlich, auch wenn Kommentator Dirk Froberg doch gelengentlich an seine Grenzen stieß und Experte Tom Nütten, der Froberg an die Seite gestellte Ex-Footballer, einem hin und wieder ziemlich auf die Nüsse ging.
Blöd war auch, dass die ARD während der gefühlten 75 Werbepausen des US-Fernsehens immer wieder eine zwar beeindruckende, sich aber irgendwann dann doch abnutzende Totale des Stadions in Green Bay zeigte, weil offensichtlich keine eigenen Kameras da waren, die andere Bilder hätten liefern können.
Ganz und gar unerträglich war aber lediglich der Moderator des Hessischen Rundfunks im Studio in Frankfurt, dessen Name mir gerade entfallen ist. Der wirkte, als habe er erst zwei Minuten vor Beginn der Sendung von seiner Aufgabe erfahren und leider nicht richtig ausgeschlafen. Namen wichtiger Spieler wollten ihm partout nicht ohne lange Blicke auf seine Notizen einfallen, so dass ich seine Moderationszeiten gerne gegen das oben erwähnte Standbild eingetauscht hätte.
Um nochmal auf das eigentliche Ereignis zurückzukommen: Faszinierend waren die äußeren Umstande, unter denen die Superbowl-Teilnahme ausgespielt wurde. Einblendungen erinnerten immer mal wieder daran, dass es in Green Bay mit 18 Grad Minus gerade kälter war als in Grönland, Alaska oder Moskau. Vor dem Kickoff wurden Bilder von Fans gezeigt, die ihr Bier auf den Grill geschmissen hatten, um es nicht lutschen zu müssen. Das ist das Geile am American Football: Gespielt wird auf jeden Fall - egal, wie beschissen das Wetter ist.
Unter dem Strich kann ich sagen, dass mir die Übertragung trotz der unsäglichen Nachtzeit eine Menge Spaß gemacht hat. Sollte nix dazwischen kommen, werde ich auch am Superbowlsonntag ab 23.45 Uhr ARD einschalten. Dann aber bitte nicht wieder mit Tom Nütten und dem hessischen Sandmännchen!
Hier in bewegten Bildern übrigens das entscheidende Field Goal durch New Yorks Lawrence Tynes aus 47 Yards Entfernung:
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