Donnerstag, April 24, 2008

Die Sorgenkinder.

Jaja, dazu wurden sie einmal mehr gemacht in den letzten Wochen, zu Sorgenkindern der Vereine und der Fußballszene überhaupt: die Ultras. In Frankfurt und Stuttgart warfen Idioten aus ihren Reihen (so hieß es zumindest allerorten) bengalische Feuer auf's Spielfeld und rückten somit das schlechte Licht auf die Ultras, welchem diese sowieso noch nie richtig entkommen konnten.

Heute morgen ist mir auf sportal.de ein ganz neuer, erstaunlich langer Artikel über Ultras untergekommen, den ich für durchaus lesenswert halte. Das "Phänomen" Ultras wird ausführlich beleuchtet, erfreulicher Weise nicht nur komplett einseitig, d.h. aus Sicht der Außenstehenden. Natürlich werden sich die meisten Ultras auch in diesem Fall wahrscheinlich wieder völlig falsch dargestellt sehen, aber ein ordentlicher Versuch, sich der Thematik zu nähern, ist der Artikel allemal, finde ich.

1 Kommentar:

Dr. Selzsam hat gesagt…

Naja, vielleicht nett gemeint, aber letztendlich ist dann doch die Platzierung des Inhalts auf dem sportal noch das Interessanteste. Der Artikel an sich liefert dann doch eher Infos, die nicht neu sind vermengt mit ein paar doch wirklich seltsam falschen Fakten. Ich weiß, das wirkt jetzt fledderich, aber folgender Absatz ist beispielsweise arg grenzwertig für mich:
"Die anfänglichen, im Ursprungsland mit von Bedeutung gewesenen, Ideale der sozialistischen Bewegung und des linken Widerstands oder später ganz und gar das rechte Gedankengut, wurde seit den 80er sukzessive abgelegt, sodass sich weite Teile der Szene heute weder als politisch motiviert noch als gewaltbereit darstellen. Ausnahmen bestätigen allerdings leider die Regel." Das klingt doch sehr nach verallgemeinernden Plattitüden wie "Politik hat im Stadion nichts zu suchen". Wer das meint, kann es ja von mir aus kommentieren, aber objektiv ist das zumindest nicht. Dass "alle, die hinter den Spruchbändern mithüpfen und singen, " davon "träumen", "einmal auf den Zaun zu kommen, wo der sogenannte Capo mit dem Rücken zum Spielfeld sitzt und die homogene Masse dirigiert", halte ich doch auch für äußerst unwahrscheinlich. Von der Problematik des Terminus Capo mal ganz abgesehen... Und ausgerechnet nach einem Zitat von Gunther Pilz von Hooligans als dumpfen Schlägern zu sprechen, erscheint mir angesichts dessen Meinung zur sozialen Zusammensetzung von Hooligangruppen wonach unter Hooligans auch "Abiturienten, Studenten, Menschen in guten beruflichen Positionen, Akademiker" seien (Hier: http://www.gdp.de/gdp/gdpcms.nsf/id/p51003c), sehr zweifelhaft. Und wie es dann immer so ist, hat ein Artikel solche Fehler, leidet auch die Glaubwürdigkeit des restlichen Inhalts. PS: Wer jetzt das Längenverhältnis zwischen Kommentar und eigentlichem Post ausrechnet ist ein Hooltra!