In ein paar Stunden wird die U23-Mannschaft Werders in der zweiten Runde des DFB-Pokals gegen den FC St. Pauli spielen. An sich schon eine attraktive Begegnung mit einer Prise Derbycharakter, wurde dieses Spiel was das öffentliche Interesse angeht durch eine Nachricht noch aufgewertet:
Ivan "der Killer" Klasnic betritt erstmals wieder den Rasen des Weserstadions, um ein Pflichtspiel zu absolvieren. Vor ein paar Tagen hatte er in einem Freundschaftssppiel schon 45 Minuten für die Werder-Reserve absolviert und sogar zwei Buden gemacht, nun ist er der erste Fußballprofi überhaupt, der nach einer Nierentransplantation wieder seinem Job nachgehen kann.
Der Zufall will es, dass Klasnic sein erstes "richtiges" Match gegen sein Ex-Team vom Hamburger Kiez bestreitet. Gelegenheit, mal auf die Zeit des Killer in braun-weiß zurückzublicken:
Vier Jahre trat der Kroate für St. Pauli in der zweiten Liga gegen den Ball. Von 1997 bis 2001 machte er immerhin 95 Ligaspiel für die Hamburger und schoss darin 26 Tore. In seiner letzten Saison für St. Pauli war er mit zehn Buden maßgeblich am Erreichen des dritten Tabellenplatzes und dem damit verbundenen Aufstieg in die erste Liga beteiligt.
Noch heute trauern die Fans des Kiezclubs dem Stürmer mit dem Killerinstinkt nach. Wer das nicht glaubt, dem empfehle ich per Kommentarfunktion eine Nachfrage beim Sofa-Experten Dr. Selzsam.
Ivan selbst ist nicht gerade überglücklich, ausgerechnet gegen seinen früheren Verein sein Comeback geben zu "müssen", sagte aber auf
werder.de: "Ich habe elf Monate darauf hingearbeitet, dabei zu sein. St. Pauli ist in meinem Herzen. Aber ich kann es auch nicht ändern, dass es jetzt ausgerechnet gegen sie geht."
Eine persönlich Anmerkung zum Schluss: Ich freue mich sehr, dass Klasnic es tatsächlich und schneller als gemeinhin angenommen geschafft hat, sich wieder in den Profifußball zu kämpfen. Ich war ehrlich gesagt davon ausgegangen, dass Werder in zwar wieder rankommen lässt, im Endeffekt aber nicht allzu sehr auf ihn baut. Nun ist diese Annahme widerlegt. Manchmal freue ich mich, auf der falschen Spur gewesen zu sein...