Donnerstag, Dezember 20, 2007

Ein rückblickender Ausblick - Teil 2/3.

"Ein rückblickender Ausblick - Teil 1/3" siehe einen Post weiter unten.

7. Hannover 96, 27 Punkte, 27:28 Tore
Hannover hat eine ganz und etwas überraschend starke Hinrunde gespielt. Leider haben sich die 96er einiges von dem, was sie unter anderem mit einem sensationellen 4:3 gegen Werder erreicht hatten, am 17. Spieltag in Cottbus wieder kaputt gemacht. Dort verlieren ist doof, kann aber passieren - dort 1:5 untergehen darf man aber unter keinen Umständen. Schade aus Hannoveraner Sicht, dass sie jetzt mit einem ziemlich schlechten Gefühl in die Pause gehen mussten. Dieses letzte Spiel vor dem Winter spricht dagegen, dass 96 schon genug Potential hat, um bis zum Ende der Saison ganz oben mitmischen zu können. Ich glaube, dass Hannover sich am Ende auf einem Platz zwischen sechs und zehn wiederfinden wird, 08/09 dann aber ein kräftiges Wörtchen um die UEFA-Cup-Plätze mitreden kann.

8. VfB Stuttgart, 25 Punkte, 24:25 Tore
Bisher eine ziemlich wilde und unbefriedigende Saison für den Meister, dem ich jetzt schon ohne Bedenken ein Ex- voranstellen würde. Die momentane Punkte- und Torbilanz ist einfach zu schlecht, um noch einen Anspruch auf einen der ersten drei Tabellenplätze, geschweige denn die Titelverteidigung, haben zu können. Es ist schwierig, aus diesem "Absturz" des VfB schlau zu werden. Die Mannschaft hat auch in dieser Saison schon ein paar Glanzlichter gesetzt (3:1 gegen Bayern, 4:1 in Frankfurk), sich aber viel mehr unerklärliche Gurkenspiele erlaubt (u.a. Heimniederlagen gegen Dortmund & Hannover). Teilweise kamen sehr gute und unfassbar schlechte Leistungen an zwei Wochenenden hintereinander. Auch Armin Veh wirkte manchmal so, als wüsste er nicht so richtig, was er davon halten und vor allem wie er Konstanz in seinen Laden bringen soll. Ich traue Stuttgart durchaus zu, in der Rückrunde ein paar mehr Spiele zu gewinnen und am Ende noch auf einem der ersten fünf Plätze zu landen. Dafür müsste es aber schon extrem gut laufen - realistischer ist wohl eine Teilnahme am UI-Cup im kommenden Sommer.

9. Eintracht Frankfurt, 23 Punkte, 19:23 Tore
Frankfurt stand in dieser Saison noch nie schlechter da als auf Platz elf, was für einen jedes Jahr aufs Neue als möglichen Absteiger gehandelten Verein ja schonmal nicht ganz schlecht ist. Auf dem Weg zu diesem guten Zwischenergebnis haben die Hessen gezeigt, dass sie völlig verdient bisher nix Ernsthaftes mit dem Abstiegskampf zu tun hatten: Der HSV wurde besiegt, Leverkusen ebenfalls und in der Allianz-Arena immerhin ein Punkt erkämpft. Friedhelm Funkel scheint eine ganz brauchbare Truppe zusammengestellt zu haben, der allerdings ab sofort ein nicht ganz unwichter Baustein fehlen wird: Albert Streit wird demnächst für Schalke tätig sein und der Eintracht nicht mehr mit seiner Kreativität zur Verfügung stehen. Das könnte für die eine oder andere gute Offensivaktion weniger sorgen, sollte aber keine so große Katastrophe für Frankfurt sein, dass sie noch ganz unten reinschlittern. Wie schon in der Hinrunde wird es sich Eintracht Frankfurt auch im Rest der Saison im grauen Mittelfeld der Liga gemütlich machen.

10. Borussia Dortmund, 21 Punkte, 26:30 Tore
Eine der Wundertüten der Liga. Beim BVB fragt sich der Fan jede Woche aufs Neue, was er am Spieltag wohl geboten bekommt. Das reicht dann von überzeugenden 3:0-Heimsiegen gegen Bremen bis hin zu deprimierenden 0:4-Auswärtspleiten in Wolfsburg. Wäre ich BVB-Fan, würde mich am meisten nerven, dass Thomas Doll nach jedem Rückschlag fiese Konsequenzen ankündigt, die dann aber entweder nicht fies oder komplett ausfallen. Dazu kommen Spieler, die viel Potential besitzen, es aber reichlich selten abrufen - mit Nelson Valdez sei hier nur ein (besonders schwerer) Fall genannt. Richtig aufräumen sollten die Dortmunder mal in der Abwehr. Ein vernünftiger, nicht gefühlte 47 Jahre alter Innenverteidiger würde der Mannschaft sicher helfen und für ein etwas besseres Torverhältnis und den einen oder anderen Punkt mehr sorgen. In dieser Saison wird aus Dortmund keine konstante Spitzenmannschaft mehr - der UI-Cup-Platz dürfte das höchste aller Gefühle sein.

11. VfL Wolfsburg, 20 Punkte, 30:30 Tore
Der VfL hat in diesem Jahr die schlechteste Hinrunde seiner Erstligageschichte gespielt und vor allem auswärst herzlich wenig gerissen. Von den lezten fünf Spielen fern der Heimat brachten die Wölfe nicht einen Sieg mit - viel zu wenig für einen Verein mit relativ hohen Ansprüchen. Die fast heilige Dreifaltigkeit Felix Magath hat es bisher nicht geschafft, eine Mannschaft zu basteln, die um die mindestens angestrebten UEFA-Cup-Ränge mitspielen kann, und das dürfte auch in der Rückrunde nicht mehr gelingen. Dafür gibt es in Wolfsburg zu viele Baustellen - unter anderem die Torwartfrage - und zu viele bereits liegen gelassene Punkte. Am Ende Platz sieben, maximal.

12. Hertha BSC, 20 Punkte, 19:24 Tore
Nach dem sechsten Spieltag standen die Berliner auf Platz zwei der Tabelle und fühlten sich gleich als erster Verfolger der Überbayern. Seitdem ging es fast stetig bergab, bis die Reise am 16. Spieltag vorerst auf Platz 12 endete. Von den letzten vier Spielen vor der Winterpause wurde keins gewonnen, auf fremdem Platz gab es fünf Mal hintereinander auf den Sack. Das Gute daran: In der Rückrunde kann es eigentlich nur besser werden - ein noch tieferes Abrutschen traue ich Hertha nämlich nicht zu. Eine gute Chance, sich in der Tabelle ein wenig zu verbessern, bietet das auf dem Papier relativ leichte Startprogramm nach der Winterpause: In den ersten drei Heimspielen geht es gegen Frankfurt, Bielefeld und Duisburg. Drei Siege in diesen Begegnungen und dazu noch der eine oder andere Auswärtspunkt und Hertha kann am Ende noch ernsthaft um die Qualifikation fürs internationale Geschäft mitspielen.

Teil 3 dieser kleinen Serie wird eventuell ein paar Tage auf sich warten lassen, da es an Weihnachten vermutlich besseres zu tun gibt, als im Internet abzuhängen. Guckt doch einfach nach den Feiertagen wieder rein, dann melden sich die Sofa-Experten wieder verstärkt zu Wort.

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