Dienstag, Juni 19, 2007

In der ersten Reihe sitzen und mit dem Zweiten besser sehen.

Nach langen Verhandlungen ist jetzt endlich klar, wer die EM in Österreich und der Schweiz im kommenden Jahr überträgt: ARD und ZDF haben die Rechte bekommen und müssen dafür nun 115 Millionen Euro an den Rechtehändler Sportfive bezahlen.

Bemerkenswert ist, dass in dem Paket 37 der 41 Spiele der Endrunde enthalten sind, was bedeutet, dass die beiden Sender pro Spiel durchschnittlich 4,26 Millionen Euro zahlen, während dieser Wert bei der WM im vergangenen Jahr noch bei 3,75 Millionen lag (hat sport1.de ausgerechnet). Das ist ein ganz schöner Preisanstieg innerhalb von zwei Jahren.

ARD und ZDF freuen sich natürlich, dafür ist RTL nicht so recht glücklich mit dem Ausgang der Verhandlungen. Die hatten auch für ein Spielepaket mitgeboten und sind laut einem in diesem Spon-Artikel namentlich nicht genannten Sprecher nun ziemlich angefressen: "Mit diesem Deal hat das wahre Pay TV gesiegt. Wir hatten ein sehr attraktives Angebot hinterlegt und wären gerne Juniorpartner der Öffentlich-Rechtlichen gewesen. Doch deren vermeintlich sorgsamer Umgang mit Gebührengeldern hat sich wieder einmal als reine Farce erwiesen."

Ich finde es zwar gut, dass die EM im öffentlich-rechtlichen und nicht im privaten Fernsehen läuft, aber ich hab auch das Gefühl, dass bei ARD und ZDF das Geld recht locker sitzt. Vielleicht ist es nicht ganz unberechtigt, wenn die Privaten den Gebührenfinanzierten vorwerfen, sich durch exzessives Ausgeben von Geldern, die sie zum größten Teil eben durch Gebührenzahlungen bekommen, einen gewissen unfairen Wettbewerbsvorteil auf dem freien Markt zu verschaffen.

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