Mittwoch, Juli 18, 2007

Ich bin gerne Werderkunde...not!

Weil ich zu faul bin, fürs Blog einen extra Eintrag zum Vorverkaufsstart für die ersten beiden Heimspiele gegen Bayern und Frankfurt zu schreiben, hier der Post, den ich heute Vormittag im offiziellen Werderforum hinterlassen habe (da gibt's noch viel mehr Geschichten von Leuten, denen es teilweise noch übler ergangen ist):

Ich komme gerade vom Stadion zurück und bin tierisch sauer - und dass, obwohl ich die Karten, die ich wollte, bekommen habe. Man hatte bei der Aktion heute den Eindruck, als hätte Werder sowas noch nie gemacht und wäre vom Ansturm völlig überrumpelt worden.

Als ich um sechs Uhr angeradelt kam, stand die Schlange, die ich zuerst sehen konnte, von den Verkaufsplätzen an der Seite des Fanshops bis Höhe Westkurve. Das Ende der anderen Schlange, die vor dem Eingang des Fanshops begann, konnte ich nicht sehen - würde mal vermuten, dass es kurz vor dem Stadionbad war. Kurz gewundert, dass es dieses Mal anscheinend keine zusätzlichen Verkaufscontainer gibt, dann angestellt und geduldig und voller Hoffnung gewartet.

Um sieben geht plötzlich das Tor an der Westkurve auf und heraus kommt ein kleiner Trecker mit Ticketcontainer im Schlepptau. Der Container wurde mitten zwischen die Leute gefahren, die sich natürlich dachten "oh geil, kann ich zwei Stunden anstehen überspringen und mich schnell ganz nach vorne stellen". Unfairer geht's nicht.

Security und Absperrungen, die die Menschenmassen in vernünftige Bahnen hätten lenken können, gab es kaum, so dass sich mindestens fünf Reihen nebeneinander für ein Verkaufsfenster bildeten. Ihr könnt euch das Gedränge vorstellen, dass entstand, als um Punkt neun Uhr die Containerdeckel hochgeklappt wurden.

Die letzte Viertelstunde warten vor diesem Fenster war mit Sicherheit das Schlimmste, was ich je an Anstehen erlebt habe. Schuld daran waren einerseits geradezu asoziale Drängler, vielmehr aber Werder, deren Organisation nicht mal dem Vergleich mit der eines Dorfvereins Stand halten würde.

Ich hoffe, dass aus diesem Chaos Konsequenzen gezogen werden und eine solch wirklich unmenschliche Behandlung der Kunden (von Fans will ich in diesem Zusammenhang gar nicht reden) nicht nochmal vorkommt. Glauben kann ich das allerdings nur schwer bis gar nicht.

4 Kommentare:

Wolfgang hat gesagt…

Hmm, das klingt ähnlich wie der Ticket-Verkauf vor acht (!) Jahren, als die DFB-Pokal-Final-Karten noch in den Verkaufshäuschen verkauft wurden. Ab 4 Uhr hatte ich damals mein kleines Zeltchen aufgebaut, dafür war ich damals aber (glaub´ ich zumindest) der Erste, der ein Ticket plus Fahrt im Fan-Express hatte.

Habe heute früh kurz überlegt, relativ zeitig nach der Landung in Hamburg (war im Urlaub auf Mallorca) gegen 9 Uhr ein Internet-Café zu suchen und dort online mein Glück zu versuchen. Habe aber dann (auch aufgrund der mürrischen Blicke meiner Freundin, die schnell nach Hause wollte) wieder schnell davon Abstand genommen. Fast genauso schön ist der Sieg gegen die Bayern in großer Runde vor einer Leinwand, die Uli Hoeneß in Großaufnahme zeigt, wenn Diego das 3:0 macht, kurz nachdem Klose ausgewechselt wird.

Sportlichen Gruß vom ebenfalls frisch-diplomierten Wolle (Hacke Spitze Tor).

Wolfgang hat gesagt…

Dein Ticket-Angebot muss ich mir tatsächlich mal durch den Kopf gehen lassen. Ich melde mich bis spätestens Sonntag, wenn Du die Karte bis dahin "frei" halten kannst?

jensen hat gesagt…

Zum Thema: Auf werder.de ist vorhin ein kurzer Artikel über den Ticketverkauf erschienen. Mein Fazit nach der Lektüre dessen: Die Vokabel "selbstkritisch" scheint im Werder-Wortschatz nicht vorzukommen. Als absolutes Highlight muss wohl die Aussage von Ticketmanager Jörg Fürst gelten: "Wir haben diesen Ansturm erwartet und waren entsprechend vorbereitet." Selten so gelacht...

Anonym hat gesagt…

Ich stelle mir gerade mal Brauers Reinhard als Werder-Ticket-Verkäufer vor. Der hätte alles im Griff gehabt.